Diskussion: ab Sonntag 20. Oktober 2019, 17 Uhr
Ort: association ★ 14a
Kontakt: abv@association14a.org
Diskussion der Streitschrift
Zum ersten Treffen am 20. Oktober bitten wir euch, Kapitel 1-5 der Broschüre gelesen zu haben.
Vorerst ist angedacht, sich in zwei bis vier wöchentlichen Treffen mit den Thesen zu beschäftigen. Immer Sonntags. Immer 17 Uhr.
Interessierte kommen einfach vorbei, oder schicken eine kurze Mail an abv@association14a.org
 | Erhältlich ist die im Verlag Die Buchmacherei erschienen Broschüre im Second-Hand-Buchladen Müßiggang, im linken Buchhandel oder über den Verlag für 7,00 EUR. |
In der Bundesrepublik existiert eine Strömung basisdemokratisch
denkender und agierender Gewerkschafter*innen. Die einen arbeiten
innerhalb der Organisationsstrukturen der DGB-Gewerkschaften und die
anderen in kleinen selbständigen Verbänden und Gruppen (z.B. FAU und
Wobblies) außerhalb dieses Rahmens. Der Autor Torsten Bewernitz war
selbst lange Aktivist in der „zweiten Abteilung“ und hegt heute
wachsende Zweifel, ob diese „Schlachtordung“ der syndikalistischen Sache
so dienlich ist.
Torsten Bewernitz sieht dies als Dilemma, das sich nicht nur in
Konferenzen wie der 4. Streikkonferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung
offenkundig wurde, sondern auch die Form der Alltagspolitik bestimmt:
“Rund eintausend Syndikalist*innen in Deutschland schwimmen
permanent in ihrer eigenen Suppe in einem kleinen Wasserglas, warten auf
den großen Sturm und registrieren das allgemeine Klima um sich kaum. Diese
Problematik ist nicht auf den Syndikalismus beschränkt, sondern lässt
sich auf eine Vielzahl autonomer und post-autonomer, feministischer und
queerfeministischer, operaistischer und post-operaistischer sowie
ähnlicher Gruppen übertragen. Mein Beitrag ist kaum mehr als ein
Plädoyer dafür, mehr miteinander zu reden, Widersprüche auch einmal
auszuhalten und sich auf breiterer Basis zu organisieren.”
Mit seinem hier vorliegenden Text möchte er einen provozierenden Vorschlag machen: Er schlägt den Übergang der existierenden syndikalistischen Strukturen in eine neue Organisationsform vor, die die inhaltliche Militanz der syndikalistischen Organisationen beibehält, aber gleichzeitig einen praktischen, massenkompatiblen Organisierungsansatz anwendet – der durchaus etwas größenwahnsinnige, nichtsdestoweniger aber erstens notwendige und zweitens realisierbare Plan ist die Errichtung eines Netzwerks militanter Worker Center aus klassenbewussten, (anarcho)syndikalistischen und linksgewerkschaftlichen bzw. kritisch-gewerkschaftlichen Gruppen, Organisationen, Projekten und Einzelpersonen. Ziel ist eine Massenbasis im Sinne syndikalistischer Theorie. Das erfordert Abstriche im Ideal und eine vermehrte Hinwendung zur (direkten) Aktion als Basis dafür, das Ideal erneut zu entwickeln und ansatzweise realisieren zu können.
In diesem Zusammenhang möchten wir euch auch auf die Veranstaltung am Samstag, den 12. Oktober 2019 um 19 Uhr mit Kollegen der Mall of Shame, Vertreter*innen der Gruppe Respect Berlin, der Gruppe Oficina Precaria, der Gruppe Critical Workers und der FAU Berlin aufmerksam machen. Link: https://berlin.fau.org/termine/mallofshame
Wann: 12.10.2019 19:00 Wo: Gewerkschaftslokal im Wedding, Grüntaler Straße 24 (S+U Gesundbrunnen, S Bornholmer Straße, U8 Pankstraße, M13 Grüntaler Straße).